Hänsel und Gretel


Kritik

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Zeitungskritik Rheinische Post 2.12.1996

Volksbühne zeigte "Hänsel und Gretel"

Hexe flößte den Kindern keine Angst ein

VIERSEN. Gespannt ließen sich rund 300 Kinder und viele Erwachsene von den Wichteln Wappi und Schnüffel in den Wald entführen, in dem Hänsel und Gretel sich verirrten und dann schließlich vor dem Hexenhaus stehen. Die Kinder, auch die kleinsten, gingen völlig in dem Märchen auf. Sie hatten Mitleid mit dem zerlumpten Elternpaar (Rita Jansen und Stephan Funk) und weinten fast, als diese sich in großer Armut von ihren Kindern trennen wollten.
Die Wichtel (Kathrin Reimelt und Sonja Holthausel) hatten die Volksbühne Viersen für ihre Aufführungen des Grimmschen Märchens "Hänsel und Gretel" in der Bearbeitung von Georg A. Weth erfunden, um keine für die Kinder langweilig Erzählerin nehmen zu müssen. Die beiden bezogen die Kinder in das Geschehen mit ein, so daß die Kleinen mitspielten, Hänsel vor der Hexe warnten oder dem weinenden Wappi ein Taschentuch brachten.
Die beiden elfjährigen Verena Breuers und Mariann Kaiser spielten das Geschwistepaar völlig unbekümmert auf der großen Bühne, waren gut zu verstehen und erhielten dann verdient viel Beifall. Der besondere Liebling des jungen Publikums aber war die Hexe. Obwohl sie mit Fistelstimme sprach, häßlich wie die Nacht war, die sie zum Leben brauchte, gebückt ging und eigentlich nur boshaft und schlecht  war, liebten die Kinder sie. Und Mira Deuster war darüber auch sehr grlücklich, denn sie wollte nicht, daß die Kinder vor "ihrer" Hexe Angst haben, wie dies in früheren Original-Aufführungen durchaus vorgekommen war.

Viel Beifall

"Die Hexe ist ja gar nicht tot. Die haben das bloß gespielt" - der kleine Zuschauer bewies damit Regisseurin Waltraud Reimelt und den Aktiven der Volksbühne Viersen, zu denen auch noch Jutta Schreurs als hilfbereite Eule gehörte, daß die Aufführung als "Märchen" rübergekommen war. Viel Beifall bei allen vier gutbesuchten Vorstellungen in der Festhalle war der Lohn für zwei harte Probemonate.
he

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Letzte Änderung 14.05.1999