Der nackte Wahnsinn


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Kritik

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Inhalt

Im ersten Akt des Stückes sind Sie, unser Publikum, ein heimlicher Zuschauer ber der Generalprobe eines Tournee-Theaters.
- Es klappt nichts -
Die Schauspieler des Ensembles kämpfen mit ihren zwischenmenschlichen Problemen und ihren theaterteschnischen Tücken ihres Stückes "Spaß muß sein". Und das eine Nacht vor der Premiere!!! Schauspieler und Regisseur sind dem Wahnsinn nahe.

Ihm Zweiten Akt erleben Sie eine Tournee-Aufführung des selben Stückes - sechs Wochen später ...... doch vom Stück ist einiges verloren gegangen.

Und Sie können uns glauben: Bei uns könnte das auch passieren! Freuen Sie sich auf den
NACKTEN WAHNSINN

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 Besetzung

DOTTY OTLEY (Mrs.Clackett) Jutta Schreurs
GARRY LEJEUNE (Roger Tramplemain) Michael Hormanns
BROOKE ASHTON (Vicki) Ute Reimelt
FREDERICK FELLOWES (Philip Brent / Scheich) Sebastian Funk
BELINDA BLAIR (Flavia Brent) Elke Sustic
SELSDON MOWBRAY (Einbrecher) Stephan Heinrich
LLOYD DALLAS, Regisseur Timo Kappertz
POPPY NORTON-TAYLOR, Regie-Assistentin Tamara Argento
TIM ALLGOOD; Inspizient Stephan Funk
Regie Dietmat von der Forst
Regieassistenz Jutta Schreurs
Maske Rita Jansen
Marion Rabbertz
Bühnenbild Dietmar von der Forst
Michael Hormanns
Inspizienz Jutta Schreurs

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Extra-Tip 18.01.1998

Mit Leib und Seele wird Theater gespielt

Volksbühne Viersen probt zur Zeit den "nackten Wahnsinn"

Die Viersener Volksbühne hat sich an eine komplizierte Komödie herangewagt. Mit "Der nackte Wahnsinn" wird ein Schauspiel im Schauspiel gezeigt.
(bt). Zusammengeschobene Tische, Kaffetassen und etwas Süßes, was hier nach gemütlichen Klönnachmittag aussieht täuscht. Vielmehr ist es die Ruhe vor dem Sturm. Die Akteure der Komödie "Der nackte Wahnsinn" besprechen nocheinmal welche Szene geprobt werden soll und dann geht es los. Das Zimmer in der Rock-Kulturwerkstatt an der Gerberstraße in Viersen wird zum Proberaum un ein jeder schlüpft in seine Rolle.
Donnerstags und samstags heißt es für neun Mitglieder der Volksbühne Viersen proben, proben und nochmals proben. Schließlich soll alles perfekt sitzen, wenn das Stück im März und April vorgeführt wird. "Die Komödie von Michael Frayn ist das bislang schwierigste Stück, an das wir uns herangewagt haben", berichtet Dietmar von der Forst, der das Stück vorgeschlagen hat und auch die Regie führt. Das Ganze ist so schwierig, weil die Akteure auf der Bühne wiederum Schauspieler in einem Stück spielen. Der Zuschauer sieht praktisch die Generalprobe eines Tournee-Theaters, bei der nichts klappt. Der zweite Akt zeigt das Stück dann Wochen später, wobei vom Stück allerdings einiges verloren gegangen ist.
Die viele Arbeit kann keines der Miglieder abschrecken, sie alle sind mit Leib und Seele dabei. Egal, ob sie auf den Bretter stehen, die die Welt bedeuten oder ob sie hinter den Kulissen arbeiten, für die Requisite, das Bühnenbild oder die Kostüme verantwortlich sind.
Und wie ist es mit dem Textlernen? Da gehen die Ansichten der Mitglieder weit auseinander. Jutta Schreurs findet es einfach schwierig, Elke Sustic sieht es als wahres Gehirntraining an und Ute Reimelt und Timo Kappert sind sich einig, das man den Text beim Proben einfach besser lernen könne, als Zuhause stur zu lernen. Einig aber sind sich alle, daß es keine Hauptrollen gäbe, das Stück würde von allen Rollen getragen, egal ob groß oder klein, so das gemeinsame Urteil.
Wer jetzt Theaterluft geschnuppert hat und bei der Viersener Volksbühne mitmischen möchte, kann sich an Stephan Heinrich, Telefon 02162/67434 oder Barbara Sahl-Viergutz, Telefon 02162/33326 wenden.

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Zeitungskritiken:

Erfolgreiche Aufführung der Volksbühne Viersen

Verwirrung auf der Suche nach Sardinen

  VIERSEN. "Wo sind denn nur die Sardinen geblieben?" Diese schwerwiegende Frage beschäftigte die Schauspieler der Volksbühne Viersen, die mit ihrer neuen Inszenierung "Der nackte Wahnsinn" Premiere feierte. Mit der Auswahl von Michael Frayns Komödie hatten sich die neun Schauspieler an ein schwer zu spielendes Stück gewagt. Es gab zwei ineinander verwobene Handlungsstränge, dazu noch rasante Auf- und Abgänge und ein Wirrwarr von Taschen, Kartons und Sardinenteller, die in ständigem Wechsel von den einzelnen Schauspielern an den unterschiedlichsten Orten plaziert werden mußten.
Dabei ist die Handlung eigentlich simpel. Ein Tourneetheater probt eine typische Boulevard-Komödie ein, in Hektik, in Zeitmangel. Und dazu kommen natürlich noch zahlreiche Beziehungen - und schon ist das Chaos perfekt oder eben nicht. Den Schauspielern der Volksbühne gelang es jedenfalls glänzend, mit diesem bewußten Wirrwarr zurechtzukommen und vor allem mit den Auf- und Abgängen, die in fast noch rasanterer Folge als die Gags kamen. Und daß die Zuschauer an diesem Chaos auch ihre Freude fanden, dafür sorgte die gelungene Inszenierung von Dietmar von der Forst, die bei aller gewollten Hektik dennoch auf den Handlungsstrang konzentriert war und dem Zuschauer Zeit ließ, sich in die Situation einzufühlen.
Gelungen war aber auch die Leistung der einzelnen Schauspieler, die ihre Doppelrollen gut charakterisierten und auch schauspielerisch deutlich voneinander trennten. So gab Jutta Schreurs die Dotty, die wiederum die Mrs. Clacket spielte. In beiden Rollen überzeugte Jutta Schreurs, die seit etwa fünf Jahren bei dem Amateurtheater mitwirkt. Dabei übt die Truppe, die in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal spielt, erst seit drei Monaten für das Stück.

Kurze Probezeit

Daß die Aufführung trotz der kurzen Probezeit gelang, liegt an dem Konzept der Volksbühne, "alte Theaterhasen" mit Jungschauspielern zu mischen. So war es zwar für einige Mitwirkende das erste größere Theaterprojekt, doch viele Nachwuchstalente stammen aus der Jugendgruppe des Vereins. Etwa Timo Kappertz, der den nervös-hektischen Regisseur überzeugend mimte. Die Zuschauer waren begeistert.

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Der Kampf mit den Sardinen

Mit einer turbulenten Komödie erntete die "Viersener Volksbühne" stürmischen Applaus: "Der nackte Wahnsinn"

Viersen. Die Haushälterin geht mit dem Telefonhörer ab, der Kollege rutscht auf den Sardinen aus, die Türe klemmt. Die Requisiten befinden sich grundsätzlich am falschen Ort, die völlig überforderten Schauspieler flehen nach der Erlösung durch den Vorhang.
Viele Teller Sardinen und neun unfreiwillig komische Schauspieler garantieren den Erfolg für die neue Produktion der Viersener Volksbühne unter der Regie von Dietmar von der Forst: "Der nackte Wahnsinn". Mit der turbulenten Farce des britischen Dramatikers Michael Frayn begeisterte der Traditionsverein die Zuschauer im vollen Evangelischen Gemeindehaus.
Im ersten Akt beobachtete das Publikum die Generalprobe eines Tourneetheaters. In der Nacht vor der Premiere hinterfragt Frederick (Sebastian Funk) die Handlung, Vicki (Ute Reimelt) verliert ihre Kontaktlinse. Dotty (Jutta Schreuers) kämpft mit den Sardinen. und der Regisseur (Timo Kappertz) ist dem Nervenzusammenbruch nahe.
Das Stück im Stück mit dem programmatischen Titel "Spaß muß sein!" führt zwei Paare, die zunächst nichts voneinander wissen, in allerlei verfängliche Situationen. Nebenbei geht es um die Beziehungen der Kollegen untereinander. Diese Aspekte zwischen den Zeilen arbeiten die Spieler jedoch nicht klar genug aus.
Die altmodischen Kulissenwände, die der Regisseur mit Michael Hormanns entwarf, waren wegen der Türen nötig, beschränkten sich aber auf bloße Andeutung von zwei Etagen. Eine Treppe von mehr als zwei Stufen hätte noch mehr Rasanz in das Spiel gebracht. Die Kostüme waren dem Alltag entlehnt. Nur der Regisseurassistent (Tamara Argento) wirkte mit Schirmmütze verkleidet.
Nach der Pause wurde das Publikum, das nicht mit Szenenapplaus geizte, Zeuge einer Aufführung sechs Wochen nach der Premiere. Die Vorstellung gerät zum komischen Fiasko. Immer neue Pannen bringen Garry (Michael Hormanns) aus dem Konzept, Flavia (Elke Sustic) robbt völlig unauffällig über die Bühne, um das vergessene Requisit zu holen, und der Inspizient (Stephan Funk) springt unerwartet ein. Der Einbrecher (Stephan Heinrich) steht am Ende in dreifacher Ausführung auf der Bühne. Zwei zupackende Putzfrauen fordern die Truppe zum Abgang auf. Jubelnder Schlußapplaus. (...)

Von Tanja Kaspers

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Letzte Änderung 14.05.1999