Wohin mit der Leiche?


Inhalt
Besetzung
Kritik

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Inhaltsangabe

Arme Jutta, erst heiratet sie überstürzt einen Mann, den sie erst 6 Wochen kennt, dann schlägt sie ihm beim eisten Ehestreit eine Flasche über den Kopf und glaubt, er sei tot. Sie deponiert die Leiche unter dem Sofa und ruft ihre Mutter zu Hilfe.
Dann geht es auf einmal zu, wie im Taubenschlag. Erst kommt ein Mann, den Jutta nicht kennt, dann tauchen drei Frauen auf und jede will Geld. Zum Schluß erscheint auch noch die Polizei.
Wie Jutta und ihre Mutter sich mit viel Einfallsreichtum aus der Situation retten, sehen Sie am Besten selbst am 13. und 20. März im ev. Gemeindehaus in Viersen jeweils um 20 Uhr.

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Besetzung

JUTTA MALER (Tamara Argento)

FRED MALER (Oliver Holzweiler)

MARIA FRANKEN (Jutta Schroers)

OTTO TAUBER (Michael Hormanns)

LINA STALLER (Andrea Weberskirch)

HANS STALLER (Sebastian Funk)

GABI BAUSCH (Marion Rabbertz)

EMMA THIEME (Rita Jansen)

HEINZ LÖBER (Dieter Götzen)

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Kritik

16.03.1999 Rheinische Post

Turbulenzen in einer jungen Ehe

Ensemble der Volksbühne Viersen brillierte

Von SUSANNE CIERNIOCH
VIERSEN. Wie reagiert eine frischvermählte junge Frau, wenn sie nach einigen Wochen Ehe plötzlich erkennen muß, daß der ihr Angetraute so manch eine "Leiche im Keller versteckt hat" und im übrigen weniger an ihr als an ihrem Vermögen interessiert ist? Die Betrogene wechselt kurzerhand die Fronten und hat nun ihrerseits eine Leiche unter dem Wohnzimmersofa liegen. Der vermeintlich tote Ehemann wirft nun die recht pikante Frage auf: "Wohin mit der Leiche?"

Mit ihrer Inszenierung der gleichnamigen Kriminalkomödie von Walter G. Pfaus bot die Volksbühne Viersen im Evangelischen Gemeindehaus zahlreiche sehr witzige Varianten zur Beantwortung dieser Frage. Der Volksbühne, die auf eine lange Tradition von mehr als 130 Jahren zurückblicken kann und zur Zeit 40 Mitglieder zählt, gelang es in besonderer Weise, die leisen Töne der Ironie wie auch die schlagfertig und entwaffnenden Momente der Komik miteinander zu verbinden.

Die betrogene Ehefrau Jutta Maler, die tatsächlich glaubt, ihren Mann umgebracht zu haben, bittet zunächst ihre Mutter verzweifelt zur Hilfe. Doch ehe diese erscheint, sorgen noch allerlei fremde Gestalten für großen Wirbel in Juttas Wohnung. Sie alle behaupten, noch alte Rechnungen mit deren scheinbar totem Mann Fred offen zu haben. Der Schlagfertigkeit und Raffinesse von Juttas Mutter hat diese es schließlich zu verdanken, daß die Geschichte doch noch ein gutes Ende nimmt. Das Finale des Stückes führt durch ein Feuerwerk an Wortgefechten zur Entlarvung der wahren Übeltäter, und Jutta findet endlich den lang ersehnten Traumprinzen.

Regisseurin Ulla Schath hat alle Rollen bestens besetzt. Herrlich anzusehen ist, wie Hauptdarstellerin Tamara Argento die Naivität und Emotionalität der Jutta, die von einem Fettnäpfchen ins andere tritt, in Szene setzt. Im Kontrast dazu steht ihre clevere Mutter Maria, die von Jutta Schreurs mit viel humoristischem Fingerspitzengefühl verkörpert wird. Besonderes schauspielerisches Talent zeigt auch Rita Jansen als senile Hausbesitzerin Emma Thiese. Allen Darstellern merkt man die Freude am Spiel an. Entsprechend kraftvoll fiel der Applaus des Publikums aus. Die Volksbühne führt das Stück noch einmal am nächsten Samstag, 20. März, im evangelischen Gemeindehaus Viersen auf.

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Letzte Änderung 14.05.1999